In der freien Stadt Frankfurt tagt die Bundesversammlung (Bundestag), ein permanenter Gesandtenkongress, fast schon das parlamentarische, wenn auch nicht gewähltes Instrument des deutschen Bundes.
Nach der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress 1815 hatten sich 34 Staaten, darunter Österreich, Preußen, Bayern und Baden und vier freie Städte (Frankfurt, Bremen, Hamburg, Lübeck) zu einem völkerrechtlichen Verbund, dem deutschen Bund, zusammengeschlossen. Aber der Bundestag entwickelte sich in den Augen des Volkes zu dem Werkzeug der Restauration und verinnerlichte Unterdrückung von Presse- und Meinungsfreiheit. So funktionierte 30 Jahre später die polizeiliche und militärische Zusammenarbeit zwischen Mitgliedern reibungslos, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen und an bestehenden Ordnungen nicht zu rütteln, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum gab es aber nur unter Teilen der Staaten (Norddeutscher Bund)
Am 28. Februar 1848 kommt die Nachricht von der Mannheimer Versammlung inklusive der Inhalte der Petition mit Zug und Droschke an den Sitz des Bundestages, den Palais von Thurn und Taxis. Der Bund reagiert auf die Ereignisse in Paris und die badischen Forderungen, wie alle Mächtigen zu der Zeit: sie erschrecken fürchterlich, sehen ihre Position in Gefahr. Einige wollen das probate Mittel gegen Aufruhr heranziehen: die Mobilisierung des Militärs, wie 1833 beim Sturm auf die Frankfurter Wache. Aber die Besonnenen erkennen die Zeichen der Zeit, man zieht sich für zwei Tage zur Beratung zurück.