Der Heckerzug
Durch die Verhaftung Ficklers in #Karlsruhe aufgeschreckt, fliehen Hecker und Struve durch Baden, auch sie fürchten eine Verhaftung. Nun bleibt ihnen keine Wahl, sie proben den Aufstand.
In #Konstanz ruft Hecker am 12. April 1848 zum Marsch auf #Karlsruhe aus. Zwei Wochen vorher hatten ihm 30.000 Männer in Freiburg die Folgschaft versprochen, doch das Häuflein, das von Konstanz aus loszieht, kommt mit ca. 40 Personen nicht annähernd an diese Zahlen. Hecker hofft auf dem Weg immer mehr Leute hinter sich zu scharen. Struve zieht ebenfalls durch Baden, bis sie sich vereinigen und in #Karlsruhe die Regierung übernehmen wollen. So ist der Plan, die Realität ist ernüchternd.
Wozu sich schlagen? Die Felder müssen bestellt werden und gerade für die Landbevölkerung ist mit der Aufhebung der Feudallasten und der Loslösung von den Guts/Grundherren schon viel erreicht. Bei Kandern trifft der hungrige, schlecht ausgerüstete Trupp mit immerhin knapp 800 Menschen am 20. April auf die übermächtigen hessischen und württembergischen Truppen und wird in einem kurzen Scharmützel in die Flucht gejagt. Hecker kann sich über die Grenze in die Schweiz absetzen. Auch die Gruppe um Gustav Struve wird schnell aufgespürt und besiegt. In #Freiburg beschließt eine Volksversammlung am 23. April trotzdem, sich zu wehren und wird blutig niedergeschlagen. Und »deutsche demokratische Legion« um Amelia und Georg Herwegh, die aus Paris kommend zu spät eingreifen, werden letztlich am 27. April bei Dossenbach geschlagen.
Der erste badische Aufstand ist beendet, die Anführer sitzen in der Schweiz, Konstanz ist besetzt. Aber Hecker prägt mit seinem Erscheinen – blaues Hemd, schwarzer Schlapphut und rotes Halstuch gepaart mit einem wilden Bartwuchs – das Bild des Revolutionärs und Demokraten – immerhin.