Der Prinz Wilhelm von Preußen soll als Oberkommandeur der preußischen Truppen an den Rhein entsandt werden. Prinz Wilhelm ist der Bruder von König Friedrich Wilhelm IV., der ihn zum Thronfolger ernannte, da er selbst kinderlos blieb. Wilhelm gilt als erbarmungsloser Soldat, wird durch seine Forderung, auf das Berliner Volk mit Kartätschen zu schießen, in der Revolution den Namen Kartätschenprinz erhalten. Seine Entsendung an den Rhein befeuert die Gerüchte, dass ein Offensivschlag gegen das republikanische Frankreich vorbereitet werden soll. Zwar hat die Republik Frankreich schon kurz nach ihrer Ausrufung betont, keine expansive Tendenzen zu haben, aber König Friedrich Wilhelm IV. ist durch die napoleonischen Kriege geprägt. Die Furcht vor einem Krieg scheint den Monarchen mehr zu beschäftigen wie die Forderungen seines Volkes vor seinem Schloss.
Neben den aufregenden Nachrichten über Zugeständnisse von Monarchen aus anderen deutschen Staaten, Unruhen und Märzministerien, beschäftiget gerade die Kleinbürger, Handwerker und Arbeiter die wirtschaftliche Lage. Doch vielleicht ist Beschäftigung hier das falsche Wort, es geht Bergab mit der Wirtschaft, weitere Entlassungen drohen. Die Stadt Berlin eröffnet das lange geplante Arbeitsnachweisungs-Bureau, bei dem sich am ersten Tag schon mehrere Hundert Arbeitslose melden. Gerade eine Arbeitsstelle kann vermittelt werden. Staatliche Hilfe ist dringend von Nöten.
Nachmittags findet die öffentliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung statt. Die Berliner verfolgen gespannt die Diskussion, verteilen sich im Saal, auf den Treppen und vor dem Haus. Die Stadtverordneten beschließen nach kurzer Debatte, den Antrag aus der Bürgerschaft (von den drei Stadträten am ersten März geschrieben) anzunehmen und eine eigenes Schriftstück mit Forderungen zu formulieren. Dafür wählen sie eine Kommission, die innerhalb eines Tages die Adresse aufsetzen soll.
Abends folgen zwischen drei- und viertausend Berliner dem Aufruf vor die Tore Berlins zu den Zelten im Thiergarten. Es geht um die Frage, wie die Adresse vom 7. März, beschlossen von dieser Versammlung, dem König zu übergeben sei. Lange wird diskutiert, dann nimmt man den leichten Weg: die Adresse soll der Stadtverordnetenversammlung übergeben werden mit der Bitte, sie an den König weiterzuleiten. Erst wenn die Stadtverordneten dies ablehnen würden, käme eine direkte Übergabe mit einer Demonstration des Volkes in Frage.
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